Im DFG geförderten TomoFlow-Projekt wird die neuartige SLIDE-Technologie in einer innovativen Anwendung erforscht, welche die herausragenden Eigenschaften der SLIDE-Mikroskopie mit den Vorteilen der bildgebenden Durchflusszytometrie kombiniert.

Die klassische Zwei-Photonen-Mikroskopie ermöglicht eine hochauflösende Bildgebung selbst in streuenden oder trüben Medien wie Blut. Hierbei wird Raster-Scanning verwendet, um den Bildgebungsbereich anzuregen. Allerdings sind die dafür verwendeten galvanometrischen Scanner aufgrund von mechanischer Trägheit in ihrer Geschwindigkeit begrenzt. Die innovative SLIDE-Technologie bietet durch trägheitsfreies Scannen einen signifikanten Geschwindigkeitsvorteil. Durch Kombination eines in der Wellenlänge schnell durchstimmbaren Lasers und eines Beugungsgitters werden so Bildraten von bis zu 4 kHz erreicht. Im Rahmen des TomoFlow-Projektes werden auf die optischen Eigenschaften der Bildgebungstechnologie angepasste Flusschips entwickelt, um die Aufnahme von Zellen im Fluss mit Hilfe der SLIDE-Technologie zu erforschen. Das spezielle Design der Flusschips und der Fluss der Zellen werden dabei genutzt, um dreidimensionale Bilder von größeren Zellen, Zellclustern und Organoiden zu erzeugen. Dies dient dann zur Gewinnung von Informationen über ihre strukturelle Zusammensetzung und Morphologie.

Die Anwendungsbereiche der innovativen TomoFlow-Methode sind äußerst vielfältig. Sie kann beispielsweise in der Erforschung von Medikamenten, der Analyse von Gesamtblut oder der Tumordetektion in neurochirurgischen Aspiraten eingesetzt werden. TomoFlow eröffnet somit neue Möglichkeiten für hochauflösende, dreidimensionale Bildgebung von Zellen im Fluss und kann dazu beitragen, unsere Kenntnisse im Bereich der Biowissenschaften und der medizinischen Diagnostik zu erweitern.