Phasensensitive optische Kohärenztomographie (PhS-OCT)
Kontrastreiche OCT anhand von Phaseninformationen
Das Verfahren der phasensensitiven optischen Kohärenztomographie (PhS-OCT) beruht auf denselben Prinzipien wie die optische Kohärenztomographie (OCT). Beim PhS-OCT wird jedoch neben der Intensität des Lichts auch die Phase des reflektierten Lichts extrahiert und analysiert. Bei der Wechselwirkung von Licht mit biologischem Gewebe kann es aufgrund von Schwankungen in der Struktur und Zusammensetzung des Gewebes zu Veränderungen der optischen Weglänge und somit der Phase kommen. Folglich können die Phasendaten zusätzliche Informationen über Gewebeveränderungen, wie beispielsweise die Elastizität, liefern. Von Vorteil ist dabei, dass aufgrund der hohen Empfindlichkeit auch kleinste Veränderungen im Submikrometerbereich erfasst und untersucht werden können. So lassen sich auch Bewegungen und Gewebeunterschiede, die im Intensitätsbild kaum oder gar nicht wahrnehmbar sind, darstellen und auswerten. Darüber hinaus kann unsere hohe Bildgebungsgeschwindigkeit erheblich zur Unterdrückung unerwünschter Objekt- oder Patientenbewegungen beitragen und ist daher von großem Interesse.
Die PhS-OCT hat ein breites Anwendungsspektrum in der biomedizinischen Forschung und in der klinischen Praxis, was sie zu einem wertvollen Instrument für die Untersuchung der Struktur und Funktion von biologischem Gewebe macht. Die Schwerpunkte der Forschungsgruppe liegen derzeit auf dem Gebiet der Dermatologie und der Neuroonkologie.
Abbildung 1: PhS-OCT Aufnahmen von porzinem Hirngewebe. A: Durch kurze Luftstöße wird das Hirngewebe angeregt. Entsprechende OCT Intensitäts- (B) und Phasenbilder (C) über die gesamte Aufnahmezeit.